Seit fast 20
Jahren bemüht sich eine kleine Arbeitsgruppe von Dein NachbarLohbach um die Erhaltung der Natur, insbesondere der
Amphibienpopulationen in Hötting-West.
Wechselkröte am Ende der Metamorphose |
Es ist außergewöhnlich, dass in dem schnell
wachsenden Stadtteil von Hötting-West noch immer eine Amphibienpopulation mit
fünf Arten lebt. Weiters gibt es noch viele Ringelnattern und in neuester Zeit
auch Biber, die sich allerdings nicht ganz konfliktfrei in unsere
Lebensgemeinschaft „einordnen“.Während sich Teichmolche, Alpenmolche und Erdkröten nach anfänglichen Schwierigkeiten gut im Amphibienteich am Lohbach eingelebt haben und ihre Populationen zunehmend wachsen, sind die in Tallagen immer selteneren Grasfrösche vor allem von Graureihern bedroht, die vor zwei Jahren auch den Forellenbestand im Lohbach ausgelöscht haben.
Ein Sorgenkind sind die Wechselkröten. Durch die viele Jahre andauernde Deponietätigkeit beim Harterhof, durch eine intensivierte Landwirtschaft und durch immer trockenere Monate April bis Juni sind sie fast verschwunden. Der Raum Innsbruck ist der westlichste, isolierte und im ganzen Bereich stark gefährdete Standort dieser Art in Österreich. In Hötting-West laichen die Tiere in überschwemmten Ackerflächen, die allerdings durch die Erweiterung der Siedlung in naher Zukunft Vergangenheit sein werden. Da entlang des Lohbachs Retentionsflächen mit Feuchtgebieten geplant sind, versucht Dein NachbarLohbach die Wechselkrötenpopulation durch kontrollierte, arbeitsintensive Aufzucht von Kaulquappen so lange am Leben zu erhalten, bis sie sich später wieder selbständig erhalten kann. Erschwert werden diese Bemühungen durch Ringelnattern, die den derzeit minimalen Bestand an Kaulquappen immer wieder stark dezimieren. Zumindest konnten heuer über 2.000 Jungkröten in Containern großgezogen werden.
Eine intakte und vielfältige Natur im unmittelbaren Wohnbereich ist ein Teil der Lebensqualität, die für Stadtbewohner nicht selbstverständlich ist. Daher bemüht sich Dein NachbarLohbach dieses Privileg den Bewohnern des Stadtteiles zu vermitteln, sei es durch regelmäßig wechselnde Poster am Teich, durch Exkursionen, Vorträge, Ausstellungen mit lebenden Tieren oder durch Veranstaltungen mit Schulkindern. Im heurigen Jahr hat sich der Aktionsradius von Dein NachbarLohbach über die Stadtteilgrenzen hinaus erweitert. So wurden die bisherigen lokalen Aktionen zur Reduktion invasiver Neophyten auf die ganze Stadt ausgedehnt und in Zusammenarbeit mit dem Forstamt intensiviert. Dein NachbarLohbach hat im Sommer einen entscheidenden Beitrag zur Rettung einer Unkenpopulation an der Karwendelbahn geleistet. Weiters wurden fünf Nistkästen für Singvögel beim Lohbach aufgehängt. Neu sind auch die Bemühungen um Reduktion der Stadttauben durch Aufstellen von Nistkästen für Turmfalken in Zusammenarbeit mit Wohnbaugesellschaften.
Die Aktivitäten von Dein NachbarLohbach im Bereich von Naturschutz und Umweltpädagogik werden seit Jahren vom Amt für Grünanlagen der Stadt Innsbruck und dem Amt für Umweltschutz der Tiroler Landesregierung in dankenswerter Weise unterstützt.
Anregungen
und Mitarbeit zur Förderung der Natur entlang des Lohbachs werden gerne
entgegen-genommen