Tier des Monats September
Die Wespenspinne (Argiope bruennichi), eine ursprünglich
mediterrane Art, die nur in einigen wenigen Wärmeinseln Mitteleuropas
vorkam, hat sich in den letzten 50 Jahren in ganz Europa ausgebreitet.
In Tirol wurde sie 1974 erstmals nachgewiesen und ist heute im Raum Innsbruck
eine häufige Erscheinung. Die Ausbreitung hat schon vor der Klimaerwärmung
begonnen und wurde durch diese beschleunigt. Trotz ihrer Größe sind diese
Spinnen für den Menschen völlig ungefährlich.
Von Ende Juli und je nach
Witterung bis Oktober fallen in ungemähten Wiesen sonniger Hänge die bis
1,5 cm großen weiblichen Wespenspinnen mit ihrem gelb-schwarzen Warnmuster an der
Oberseite des Hinterleibes auf. Unverwechselbar ist nicht nur ihr Aussehen,
sondern auch das weiße zickzackförmig gewobene Band (Stabiliment) im Zentrum des Netzes, in dem die Spinne sitzt. Die Funktion dieses Bandes ist nicht ganz geklärt.
Entweder dient es zur Stabilisierung des Netzes beim Aufprall größerer Insekten,
oder als Tarnung, da die Spinne ihr Netz bei Störung in Vibration versetzt,
wodurch für den Angreifer die Konturen verschwimmen. Nach einer anderen
Hypothese soll das Band im ultravioletten Bereich eine attraktive Landebahn für
Insekten vortäuschen.
Gelb-schwarze Streifen werden im Tierreich sehr
oft als Warnung an potentielle Feinde verwendet und signalisieren (in Anlehnung an
Wespen) Gefährlichkeit.
posted by Rudolf Hofer