Biberdamm am Lohbach (Bild: Eder-Trenkwalder) |
Ein Jung-Biber am Lohbach
Keiner
kennt ihn mehr: den Biber (Castor
fiber). Das einst heimische Nagetier wurde vor rund 200 Jahren in fast ganz
Europa ausgerottet und besiedelt nun wieder seinen ursprünglichen Lebensraum.
Eingesetzt wurde der Biber hier nicht. Er kam vor über 25 Jahren dem Inn
folgend von Bayern zu uns nach Tirol zurück. Zwischenzeitlich sind über 100
Biberreviere im ganzen Land verteilt. Der Tiroler Bibernachwuchs ist ebenfalls
auf der Suche nach neuen Revieren. So ist auch der Lohbach im Westen Innsbrucks
vor kurzem von einem Jungbiber besiedelt worden.
Biber
bauen Dämme und regulieren so den Wasserstand, damit der Eingang zu seiner
Behausung, der Biberburg, immer unter Wasser liegt. Biber sind Vegetarier: Im
Winter fressen sie Rinde, Blätter und Äste von Bäumen. Im Sommer fressen sie
Gräser, Kräuter, Wasserpflanzen und vieles mehr. Zum Bau ihrer Dämme und Burgen
fällen sie Bäume, die man an den typischen Nagespuren erkennt. Jetzt im Herbst
sind die Biber äußerst aktiv, denn sie bereiten sich auf den Winter vor. Sie
legen Nahrungsvorräte an, renovieren ihre Biberburg und den Biberdamm.
Naturnahe
Gewässer sind bei uns im dicht besiedelten lnntaI selten geworden. Unser Wissen
über den Biber und unser Verständnis für diesen Nager sind größtenteils
verloren gegangen. Es entstehen Konflikte zwischen den Lebensraumansprüchen des
Bibers und den Nutzungsansprüchen des Menschen.
Biber richten aber nicht nur Schäden an, sie
gestalten ihren Lebensraum und schaffen so Vielfalt in unseren monotonen Bächen
und Flüssen. Damit tragen sie wesentlich zur Artenvielfalt bei.
In
Tirol gibt es 5 Biberbeauftragte, die
die Biberpopoulation erheben und bei Problemfällen beraten. Die Biber-Hotline
für den Bezirk Innsbruck-Land ist als Meldestelle für Bibersichtungen und
Anfragen unter der Telefonnummer 0699 / 171 610 77 erreichbar.
Der Biber zählt zu den bedrohten Tierarten
Europas, weshalb er streng geschützt ist.
Weitere
Informationen und die Biberbroschüre zum download finden Sie unter: https://www.tirol.gv.at/umwelt/naturschutz/biberbetreuungsstelle/
posted by: Mag.a Monika Eder-Trenkwalder, Biberbeauftragte in Tirol
Wissenswertes und
Merkmale:
Gewicht:
bis zu 35 kg
Größe:
bis 120 cm
Tauchen:
bis zu 20 Minuten
„Kelle“:
abgeplatteter Schwanz
Lebensraum:
naturnahe Gewässer
Nahrung:
Pflanzen
Europas
größtes Nagetier
Verwandte:
Murmeltier, Eichhörnchen
Feinde:
Wolf, Bär, Luchs, Mensch
Fell:
bis zu 23.000 Haare pro cm²
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