Wenig Licht und niedrige Luftfeuchtigkeit im Winter machen
unseren Zimmerpflanzen, die meist aus tropischen oder subtropischen Regionen
stammen, arg zu schaffen. Schädlinge haben daher leichtes Spiel, die durch die
extremen Umweltbedingungen in unseren Wohnungen geschwächte
Widerstandsfähigkeit der Pflanzen auszunützen
und sich rasant zu vermehren. Wenn man den Befall nicht rechtzeitig entdeckt
und die Schädlinge bekämpft, sind die Pflanzen oft rettungslos verloren.
posted by Rudolf Hofer
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Foto: focusnatura |
Die 2-3 mm große Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) ist
keine Fliege, sondern eine Mottenschildlaus, die um 1848 von Mittelamerika nach
Europa eingeschleppt worden ist. Auffallend sind die weiß beflügelten
Geschlechtstiere, während die durchscheinenden Larven und die mit langen
Wachsfäden versehenen Puppen an der Blattunterseite ziemlich unscheinbar sind.
Die Weiße Fliege benötigt hohe Luftfeuchtigkeit und scheidet wie alle
Pflanzenläuse Honigtau ab.
Foto: focusnatura |
Blattläuse saugen Saft aus den Leitbahnen der Pflanzen, die
einen Überschuss an Zucker, aber nur wenig Aminosäuren enthalten. Deshalb wird
ein Großteils des Zuckers als sog. Honigtau wieder ausgeschieden, der
Nährsubstrat für Pilze sein kann. Durch Jungfernzeugung kommt es zur
Massenvermehrung flügelloser Blattläuse, die jeweils lebend geboren werden. Bei
Verschlechterung der Lebensbedingungen treten geflügelte Exemplare auf, die
eine Verbreitung auf andere
Wirtspflanzen ermöglichen. Bei den meisten Blattlausarten entstehen im Herbst
Geschlechtstiere, die sich paaren und Wintereier legen.
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Die Langschwänzige Schmierlaus (Pseudococcus longispinus) schützt sich durch weiße
Wachsabscheidungen und saugt an Blättern und Stängeln. Die beflügelten Männchen
sind klein und kurzlebig.
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Coccus hesperidum, ein Vertreter der Napfschildläuse ist einer der häufigsten Parasiten unserer
Zimmerpflanzen. Die napfförmigen, braunen Schildläuse bringen lebende Junge zur
Welt, die sich nur kurze Zeit frei bewegen und sich bald festsetzen und einen
kleinen Napf bilden. Da sie sich vornehmlich auf der Blattunterseite oder
entlang von Blattadern festsetzen, werden sie oft erst spät entdeckt.
Die Zuckerausscheidungen auf den Blättern und am Boden verraten ihre Anwesenheit.
Die Zuckerausscheidungen auf den Blättern und am Boden verraten ihre Anwesenheit.
Foto: wikipedia |
Die winzigen (0,3-0,6 mm) Gemeinen Spinnmilben (Tetranychus
urticae) sind hellbraun, nur die „Winterweibchen“ sind orangerot gefärbt. Sie
stechen Blattzellen an und saugen deren zuckerhaltigen Saft. Dadurch erhöht
sich der Wasserverlust der Blätter, die zunächst helle Sprenkeln aufweisen und
dann langsam vertrocknen. Auffällig sind die von den Milben produzierten feinen
Gespinste.
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Hartlaubige Zimmerpflanzen werden von Palmen-Thripsen (Parthenothrips dracaenae, Ordnung Fransenflügler)
befallen. Da sie nur 1 mm lang und ihre Larven (Pfeil) durchscheinend sind,
werden sie oft sehr spät entdeckt. Sie stechen oberflächliche Blattzellen an
und saugen sie aus. In Folge dringt Luft in die Zellen ein und es entstehen
silbrige Flecken an den Blättern.
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Wer Kräuter (Basilikum, Zitronenmelisse, Thymian oder
andere Lippenblütler am Küchenfenster hält, kann es mit der Kräuter-Blattzikade
(Eupteryx melissae) zu tun bekommen. Durch ihre Saugtätigkeit schädigen sie die
Blätter und machen die Gewürze unbrauchbar.
Foto: focusnatura |
Die Anwesenheit des Gefurchten Dickmaulrüsslers (Otiorhynchus sulcatus) verraten
halbkeisförmige Fraßspuren an den Blatträndern - die eigentlichen Schäden
verursachen aber dessen Larven, die Wurzeln fressen. Gönnt man Zimmerpflanzen im
Sommer einen Erholungsurlaub im Garten und stellt sie im Herbst wieder ins
Zimmer, kann es vorkommen, dass im Winter aus den Blumentöpfen Rüsselkäfer
schlüpfen (Bild unten).
Foto: focusnatura |
Bekämpfung
von Pflanzenschädlingen im Internet: