Freitag, 28. Februar 2014

MOLCHE

Teichmolch-Männchen
Im Gegensatz zu den Froschlurchen ist der Körper der ursprünglich gebauten Schwanzlurche (Molche und Salamander) langgestreckt und nach der Metamorphose bleibt der Schwanz erhalten. Sie besitzen noch Rippen und sind, da Trommelfell und Mittelohr fehlen, vor allem geruchsorientiert. Auch in ihrer Fortpflanzung und Entwicklung unterscheiden sie sich wesentlich von den Froschlurchen.
                                                                                                                           posted by Rudolf Hofer

Der Alpenmolch (Mesotriton alpestris) lebt von Tallagen bis ins Hochgebirge, am häufigsten findet man ihn in kleinen Wasseransammlungen oberhalb der Waldgrenze. Männchen entwickeln im Hochzeitskleid nur einen kurzen gebänderten Rückenkamm, umso prächtiger ist ihre Färbung (Bild oben). Wie bei allen Molcharten bleibt das Weibchen unscheinbar (links). Im Gegensatz zum Teichmolch ist der Bauch einfarbig orange.

Molchmännchen zeigen ein über Wochen anhaltendes und sehr komplexes Balzverhalten. Dem Weibchen werden mit dem nach vorne umgebogenen Schwanz Sexualdüfte zugefächelt. Ist das Weibchen paarungsbereit, setzt das Männchen einen gallertigen Samenträger ab, der von der Kloake des Weibchens aufgenommen wird. Die Spermien können über Monate in funktionstüchtigem Zustand gespeichert werden. Die Befruchtung der Eier (bis zu 300) erfolgt erst später, wenn diese einzeln abgegeben und zwischen Blättern verklebt werden.

Nach der Paarungs- und Laichzeit verlassen die Molche das Wasser und leben bis zum nächsten Frühjahr nachtaktiv an Land. Nur im Hochgebirge bleiben Alpenmolche oft länger im Wasser. Die Landtracht ist bei beiden Geschlechtern unscheinbar, die Haut ist derb und warzig, wodurch ein übermäßiger Wasserverlust verhindert wird.





Larven des Alpenmolches in verschiedenen Altersstadien:
Im Gegensatz zu Froschlurchen gleichen die Larven der Molche in Aussehen und Lebensweise den erwachsenen Tieren.  Die auffallendsten Unterschiede sind äußere Kiemenbüschel, die erst beim Verlassen des Wassers im Sommer oder Herbst reduziert werden. Bis zum Eintreten der Geschlechtsreife (beim Alpenmolch je nach Höhenlage nach 3 bis 6 Jahren) leben die Jungmolche ausschließlich an Land. 

In Tirol kommt der Teichmolch (Lissotriton vulgarisnur im Raum Innsbruck, im Unterinntal und bei Reutte vor. Im zeitigen Frühjahr suchen die Molche kleine Gewässer auf. Dem in Ladtracht unscheinbaren Männchen wächst nun ein hoher, welliger Hautkamm am Rücken und am Schwanz und die Färbung wird intensiv (Titelbild ganz oben). Damit beeindrucken sie die wesentlich bescheidener aussehenden Weibchen (links). Der Bauch ist gelblich bis orange mit mehr oder weniger deutlichen dunklen Flecken. Zum Atmen muss Luft von der Wasseroberfläche aufgenommen werden, bei tiefen Temperaturen reicht auch die Sauerstoffaufnahme über die Haut. 








Kammmolche sind die größten heimischen Vertreter (bis 18 cm), wobei in Österreich drei ähnliche Arten vorkommen: Der Kammmolch (Triturus cristatus) in den nördlichen Teilen Österreichs (in Tirol bei Reutte), der in Österreich am weitesten verbreitete Alpenkammmolch  (Triturus caenifex, inTirol im untersten Inntal) und der Donaukammmolch (Triturus dobrogicus, Ostösterreich).  Die Rückenkämme der Männchen sind tief eingeschnitten.


Alle Fotos: focusnatura.at