Vorratsschädlinge stammen häufig aus
warmen Regionen der Erde und sind heute als Kulturfolger weltweit
vertreten. In Lebensmittellagern und
Großküchen können sie zu ernsthaften Problem führen, das Auftreten in privaten Haushalten ist
meist in den Griff zu bekommen. Da man viele dieser Schädlinge durch den Kauf
kontaminierter Produkte ins Haus holt, ist ihr Auftreten nicht primär Folge
mangelnder Hygiene. Nahrungsvorräte sollte man grundsätzlich in geschlossenen
Gefäßen aufbewahren, bei handelsüblicher Verpackung ist eine Ausbreitung der
Schädlinge leicht möglich. Bei Befall eines Produktes ist dieses zu vernichten
oder zumindest für einige Tage tiefzufrieren. Das Aufstellen spezifisch
wirkender Hormonfallen unterbindet die Vermehrung flüchtiger Individuen. Vor
dem Einsatz von Giften in der Nähe von
Lebensmitteln ist abzuraten. Problematisch hingegen ist ein Befall mit
Küchenschaben, der meist die Hilfe eines „Kammerjägers“ erfordert.
Amerikanische Schabe - Foto: focusnatura |
Alle Arten von Küchenschaben stammen aus
wärmeren Regionen und sind als typische Kulturfolger heute weltweit zu finden.
Die nachtaktiven Schaben fressen nicht nur Küchenabfälle, sondern in der Not
auch Textilien und Papier. Durch die Abgabe von Kot und Duftstoffen werden
Lebensmittel unbrauchbar. Schaben übertragen pathogene Keime und Parasiten und
können auch Allergien, Ekzeme und Asthma auslösen. Tagsüber sind Schaben in
Spalten versteckt, daher ist die Bekämpfung nur über Fraßgifte (Vorsicht!) möglich.
Foto: focusnatura |
„Hausameisen“
Auf der Suche nach Nahrung dringen
Ameisen, wie z. B. die Schwarze Wegameise (Lasius niger), gelegentlich in
Häuser ein. Das Entfernen der Nahrungsquelle und das Streuen von Zimt
auf die Ameisenstraße schafft oft Abhilfe. Staubzucker mit Natron oder Borax
ist ein wirkungsvolles Mittel, die Ameisen zu dezimieren. Schwierig ist die
Bekämpfung, wenn sich ein Staat der Braunen Wegameisen (Lasius brunneus, im Bild) im
Haus selbst eingenistet hat. Sie kann in verbautem Holz Schäden anrichten. Eine
erfolgreiche Bekämpfung muss auf den Tod der versteckt lebenden Königin
abzielen, wobei eine professionelle Hilfe anzuraten ist.
Foto: focusnatura |
Der 3 mm große Brotkäfer, ein Vertreter der Nagekäfer ernährt sich von Backwaren und getrocknetem Pflanzen- und Tiermaterial. Neben der Vernichtung des befallenen Gutes wird man diese Schädlinge mit Hilfe von Klebefallen mit Sexuallockstoffen los.
Foto: focusnatura |
Trotz seiner geringen Größe (3-4 mm) ist
der Kornkäfer an seinem langen Rüssel leicht zu identifizieren. Bei starkem
Befall des Lagergutes kann es durch die vom Käfer verursachte Erhöhung von
Temperatur und Feuchtigkeit zu einem sekundären Befall mit Schimmel und Milben
kommen. Da die komplette Entwicklung des Kornkäfers innerhalb des
Getreidekornes abläuft, ist die Bekämpfung in Lagerhäusern schwierig, im
normalen Haushalt genügt die Vernichtung des befallenen Gutes.
Foto: focusnatura |
„Mehlwürmer“, die Larven der Mehlkäfers
werden in Massen als Futter für Vögel und Reptilien gezüchtet. Als Schädlinge
treten sie in Getreidespeichern, Mühlen und Viehmastbetrieben auf, gelangen aber
selten mit kontaminierten Produkten in Privathaushalte. Wie viele
Vorratsschädlinge deckt auch der Mehlwurm seinen Wasserbedarf ausschließlich
aus dem Oxidationswasser, das bei der „Verbrennung“ der Nahrung frei wird.
Foto: wikipedia |
Foto: wikipedia |
Speckkäfer (7-9 mm) ernähren sich von tierischen und pflanzlichen Materialien, aber auch von Wolle und Textilien. Die Larven (Bild rechts) sind an den borstigen Haarbüscheln zu erkennen.
Foto: wikipedia |
Dörrobstmotten sind relativ häufig in Haushalten zu finden. Neben Dörrobst befallen sie fast alle pflanzlichen Produkte, meist schleppt man sie mit kontaminierten Produkten ein. Oft bemerkt man sie erst, wenn die Larven ihre Nahrungsquelle verlassen und auf der Suche nach einem Verpuppungsplatz an Wohnungswänden sichtbar werden. Die Motten sind größer (10 mm) und dunkler als Kleidermotten.
Foto: wikipedia |
Im ländlichen Raum verursachen die
zahlreichen Stubenfliegen ein hygienisches Problem, weil sie nicht nur auf
menschlicher Nahrung sitzen und fressen (sie können nur flüssige Nahrung
aufnehmen), sondern auch auf Kot, Kadavern und Schweiß. Dadurch entsteht die
Gefahr der Übertragung gefährlicher Infektionskrankheiten. Durch Fliegengitter,
Leimstreifen, Fliegenklatschen und Abdecken von Nahrungsmitteln kann Vorsorge
getroffen werden.