Dienstag, 10. Juli 2012

Mörtelwespen

erfolgreiche Einwanderer

Die etwa 2 cm große Orientalische Mörtelwespe (Sceliphron curvatum) ist ursprünglich im Raum Indien-Nepal-Kasachstan beheimatet. 1979 wurde sie zum ersten Mal in der Steiermark entdeckt. Seitdem hat sie sich in großen Teilen Europas rasant ausgebreitet und ist seit einigen Jahren auch in Innsbruck eine häufige Erscheinung. Zumindest ihre in Häusern und Wohnungen versteckten graubraunen, etwa 3 cm großen Bruttönnchen fallen auf und lassen manche Menschen über deren Herkunft rätseln.
                                                               
 posted by Rudolf Hofer  

 
 Am Rand von Pfützen und an anderen feuchten Stellen schneidet die Orientalische Mörtelwespe mit ihren Mundwerkzeugen lehmige Stücke aus dem Boden, formt sie zu einer Kugel und fliegt mit dieser zu einer ausgewählten Stelle, um ihre Bruttöpfe zu bauen. Da das Material nicht wasserfest ist, werden vor Regen geschützte Stellen aufgesucht, am liebsten menschliche Bauten.


Batterien von Bruttönnchen werden nicht nur an verborgenen Stellen von Hausfassaden und Dachböden angelegt, die Wespen fliegen auch durch offene Fenster in Wohnungen und betätigen sich hinter Schränken, Buchregalen, Kleidungsstücken, Vorhängen usw. als Baumeister. 

Geöffnete Bruttonne mit gelähmten Spinnen. Bild: wikipedia

 





In das fertige Tönnchen werden durch einen Stich gelähmte Spinnen eingetragen (je nach Größe 10 und mehr), ein Ei hineingelegt und zum Schluss wird das Bruttönnchen verschlossen. Die geschlüpfte Larve ernährt sich von dieser „Fleischkonserve“.


 Alle übrigen Bilder: focusnatura