erfolgreiche Einwanderer
Die etwa 2 cm große
Orientalische Mörtelwespe (Sceliphron
curvatum) ist ursprünglich im Raum Indien-Nepal-Kasachstan beheimatet. 1979
wurde sie zum ersten Mal in der Steiermark entdeckt. Seitdem hat sie sich in
großen Teilen Europas rasant ausgebreitet und ist seit einigen Jahren auch in
Innsbruck eine häufige Erscheinung. Zumindest ihre in Häusern und Wohnungen
versteckten graubraunen, etwa 3 cm großen Bruttönnchen fallen auf und lassen
manche Menschen über deren Herkunft rätseln.
posted by Rudolf Hofer
Am Rand von Pfützen und an
anderen feuchten Stellen schneidet die Orientalische Mörtelwespe mit ihren
Mundwerkzeugen lehmige Stücke aus dem Boden, formt sie zu einer Kugel und
fliegt mit dieser zu einer ausgewählten Stelle, um ihre Bruttöpfe zu bauen. Da
das Material nicht wasserfest ist, werden vor Regen geschützte Stellen
aufgesucht, am liebsten menschliche Bauten.
Batterien von Bruttönnchen
werden nicht nur an verborgenen Stellen von Hausfassaden und Dachböden angelegt,
die Wespen fliegen auch durch offene Fenster in Wohnungen und betätigen sich
hinter Schränken, Buchregalen, Kleidungsstücken, Vorhängen usw. als
Baumeister.
Geöffnete Bruttonne mit gelähmten Spinnen. Bild: wikipedia |
In das fertige Tönnchen
werden durch einen Stich gelähmte Spinnen eingetragen (je nach Größe 10 und
mehr), ein Ei hineingelegt und zum Schluss wird das Bruttönnchen verschlossen.
Die geschlüpfte Larve ernährt sich von dieser „Fleischkonserve“.
Alle übrigen Bilder: focusnatura