Wechselkröte (Foto: focusnatura.at) |
Die
vorwiegend ost- und südosteuropäische Wechselkröte, die auch in Teilen
Mitteleuropas lebt, hat im Raum Innsbruck ein inselartiges Vorkommen (siehe
Verbreitungskarte Österreich). Im Gegensatz zu anderen heimischen Amphibien bevorzugt
sie vegetationsarme, eher trockene, sonnige Lebensräume und laicht bevorzugt in
flachen temporären Gewässern.
posted by Rudolf Hofer
Durch die massive Verbauungen und Entwässerung des Inntals und die Regulierung des Inn, ist die Wechselkröte im Großraum Innsbruck vielfach verschwunden. Auch in Hötting-West, wo sie in überschwemmten Bereichen der Gemüsefelder ablaicht, ist ihr Bestand bereits auf wenige Individuen geschrumpft.
Laichgewässer in Hötting-West (Foto: focusnatura.at) |
Verbreitungskarte
der Wechselkröte in Österreich
Die
Laichschnüre von Wechselkröten enthalten bis zu 10.000 Eier. Durch das
Ablaichen in temporären Gewässern ist der Räuberdruck durch Insekten oder
Fische zwar viel geringer als bei anderen Amphibienarten, der Großteil (oftmals
sogar die Gesamtheit der Kaulquappen) wird meist durch Austrocknung der
Laichgewässer vernichtet. Die Kaulquappen bzw. die 12-16 mm großen Hüpferlinge
fallen auch Rabenkrähen und Ringelnattern zum Opfer.
Die
Kaulquappen der Wechselkröten
erzeugen im schlammigen Boden ein
wabenförmiges Muster
Foto: focusnatura.at
erzeugen im schlammigen Boden ein
wabenförmiges Muster
Foto: focusnatura.at
Folienteiche zur Aufzucht von Kaulquappen Foto: focusnatura.at |
Die
Initiative „Dein NachbarLohbach“ bemüht sich, durch kontrollierte Aufzucht von
Kaulquappen die Population schrittweise wieder aufzubauen, um den Bestand in
Zukunft zu sichern. Durch die Unterstützung der Familie Steidl konnten vier Laichgewässer angelegt werden, in denen 2015 etwa 20.000 Kaulquappen aufgezogen
wurden. Da die starke Ringelnatter-Population am Lohbach einen
beträchtlichen Anteil für sich beansprucht hat, dürften schätzungsweise etwa
10-20 % der Kaulquappen die Metamorphose erreicht haben. Die Geschlechtsreife
in 2-3 Jahren werden aber nur wenige Individuen überleben.
Kaulquappen der Wechselkröte Foto: focusnatura.at |
Während
der Metamorphose (Umwandlung von der Kaulquappe zur Kröte) wachsen zuerst die
Hinterbeine allmählich in die Länge, die bereits differenzierten Vorderbeine
brechen erst am Höhepunkt durch die Haut nach außen. Der Umbau des gesamten
Organsystems von der Kaulquappe zur Kröte wird durch das „Einschmelzen“ des
nicht mehr gebrauchten Ruderschwanzes „finanziert“.
Fertig ausgebildete Kröte:"Hüpferling" Foto: focusnatura.at |
Am Höhepunkt der Metamorphose Foto: focusnatura.at |