Dienstag, 29. September 2015

Stechmücken

Stechmücken-Larven (Culex pipiens)  - Foto: focusnatura














Stechmücken stören nicht nur laue Sommerabende, sondern auch den nächtlichen Schlaf. In unseren Breiten beschränken sich die Folgen von Mückenstichen auf juckende Pusteln, auf anderen Kontinenten hingegen übertragen Mücken unangenehme bis teilweise tödlich endende Krankheiten. 
                                                                                                                              posted by Rudolf Hofer





Mückenlarven entwickeln sich vorwiegend in temporären und mit besonders großem Erfolg in kleinsten Wasseransammlungen, weil dort Räuber fehlen. Die Larven filtrieren Mikroorganismen und atmen an der Wasseroberfläche. Bei den meisten Arten wird die Luft über einen „Schnorchel“ am Hinterende aufgenommen. Sie stehen daher schräg zur Wasseroberfläche.



Stechmücken-Larve  Foto: focusnatura






Puppen von Stechmücken  - Foto: focusnatura
Nach vier Häutungen verwandelt sich die Larve in eine Puppe, aus der dann die erwachsene Mücke schlüpft. Auch die Puppe atmet über einen kurzen „Schnorchel“ an der Wasseroberfläche, taucht aber bei Gefahr kurzfristig unter.






Weibliche Stechmücke (Culex pipiens)
Foto: focusnatura
Neben Aedes-Arten, die sich in Überschwemmungsgebieten entwickeln („Überschwemmungsgelsen“), sind bei uns besonders die „Hausgelsen“ (Culex sp.) lästig, da sie in Häuser eindringen und den Schlaf der Bewohner stören. Die bekannteste Art ist die Gemeine Stechmücke (Culex pipiens), von der es eine zweite, morphologisch nicht zu unterscheidende Form gibt, die es auf Vogelblut abgesehen hat. Problematisch wird es, wenn Mücken Krankheitserreger von einem Vogel aufnehmen und bei einer weiteren Blutmahlzeit den Erreger auf den Menschen übertragen (z.B. West-Nil-Virus).


Weibchen brauchen nach der Begattung für die Bildung von Eiern eine Blutmahlzeit, die sie sich je nach Mückenart von verschiedenen Wirbeltieren und Menschen holen. Mit dem mehrteiligen Stechrüssel wird nicht nur Blut aufgesogen, vorher werden auch blutgerinnende Substanzen injiziert, die beim Opfer juckende Hautreaktionen durch Ausschüttung von körpereigenem Histamin hervorrufen.


Männliche Stechmücke          Foto: focusnatura



Männliche Mücken sind an ihren büschelförmigen Fühlern zu erkennen. Mit ihrem pinselförmigen Rüssel ernähren sie sich ausschließlich von Nektar und Pflanzensäften.



Weibchen einer Malaria-Mücke
(Anopheles maculipennis)
 
Foto: focusnatura







In Österreich sind sechs verschiedene Malariamücken (Anopheles) heimisch, die potentiell zur Übertragung von Malaria fähig sind. Anopheles-Mücken sitzen schräg zur Oberfläche, während sich der Körper bei den übrigen Mücken parallel zur Oberfläche einstellt. 


Larven von Malaria-Mücken
(Anopheles maculipennis
Foto: focusnatura







Leichter sind deren Larven zu erkennen, die in Ermangelung eines "Atemschnorchels“ parallel zur Oberfläche schwimmen. Die Atemöffnungen befinden sich entlang des Hinterleibes (dunkle Punkte im Bild).





Tigermücke (Aedes albopictus)
Foto: wikipedia
Japanische Buschmücke
(Ochlerotatus japonicus)

Foto: wikipedia
Durch Intensivierung des Welthandels werden zunehmend außereuropäische Mückenarten (wie z.B. die anpassungsfähige Asiatische Tigermücke und die Japanische Buschmücke) eingeschleppt, die potentielle Überträger von Krankheiten (z.B. Denguefieber, bzw. Japanische Enzephalitis) sind.  Durch die Klimaerwärmung finden diese Arten selbst in Mitteleuropa günstige Lebensbedingungen. Im Raum Bozen sind Tigermücken bereits seit fünf Jahren eine Plage. Allerdings müssen die Mücken zuerst eine infizierte Person stechen, bevor sie die Erreger auf weitere Personen übertragen können. Eine gewisse Gefahr entsteht durch infizierte Fernreisende, wenn sie in ihr Heimatland zurückkehren.


Weitere Informationen im Internet: