Cercarie vonTrichobilharzia
sp. (Größe 0,8 mm)
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Wenn
nach einem Tag am Badeteich rote, stark juckende Pusteln auf der Haut erscheinen,
waren nicht immer Mücken oder Bremsen daran schuld, vor allem dann nicht, wenn
die Pusteln in ungewöhnlich großer Zahl auftreten. Wird das Badegewässer von Wasservögeln
und Wasserschnecken bewohnt, besteht die Möglichkeit, dass man Opfer von
Cercarien (0,8 mm großen Larven von Saugwürmern) wird, die in die Haut
eindringen und die sogenannte Bade-Dermatitis hervorrufen.
posted by Rudolf Hofer
Enten
und andere Wasservögel (Endwirte)
sind von Trichobilharzia
parasitiert und
schleppen den Parasiten über den Kot in
Gewässer ein.
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Wasservögel
sind oft von 6 mm langen Saugwürmern der Gattung Trichobilharzia parasitiert, die in den Blutgefäßen des Darmes
leben. Deren Eier werden in den Darm abgeschieden und gelangen mit dem Kot ins Wasser.
Aus den Eiern schlüpfen bewimperte Larven (Miracidien), die aktiv Süßwasserschnecken (Zwischenwirt) aufsuchen
und in deren Mitteldarmdrüse zu Sporzysten reifen. Wenn die Wassertemperatur im
Sommer über 20°C steigt, werden daraus zahlreiche Cercarien (zweites
Larvenstadium) freigesetzt. Innerhalb weniger Tage müssen sie Kontakt zu einem
Wasservogel finden, wo sie über die Schwimmhäute ins Blutgefäßsystem eindringen.
Der Schwanzteil wird dabei abgeworfen. Der Kreislauf ist somit geschlossen.
Wasserschnecken, vor allem
Schlammschnecken,
fungieren als Zwischenwirt,
die im Sommer
Cercarien freisetzen.
Typische
Pusteln, die sich nach Eindringen von
Cercarien in die Haut des Menschen bilden
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Versehentlich
dringen Cercarien auch in die Haut von Badenden ein, können sich dort aber
nicht weiterentwickeln und sterben nach kurzer Zeit ab - rufen aber
Hautreaktionen hervor. Beim Erstbefall verlaufen die Symptome oft mild, erst
bei neuerlichem Befall erkennt das Immunsystem den Eindringling sofort und
reagiert mit starken Abwehrreaktionen. Es entstehen entzündliche, stark
juckende Pusteln. Die Bade-Dermatitis ist zwar äußerst lästig, in der Regel
aber harmlos. Komplikationen können sich bei überempfindlichen Personen, bei extrem
starkem Befall und bei Sekundärinfektionen durch Aufkratzen der Pusteln ergeben.
Innerhalb von 10-20 Tagen heilen die Pusteln ab.
Wie kann
man sich vor Bade-Dermatitis schützen?
- Vorsicht bei Badegewässern mit Wasservögeln und Wasserpflanzen
- Meidung flacher Uferzonen mit Pflanzenbewuchs (Lebensraum der Schnecken)
- Nach dem Baden sich sofort mit dem Badetuch abreiben und Badesachen wechseln
- Keine Enten füttern
Stockenten
haben heuer die Erreger der Bade-Dermatitis auch in den Amphibienteich in
Hötting-West eingeschleppt. Zahlreiche juckende Pusteln an Händen und
Unterarmen nach der händischen Reduktion der zu stark wuchernden Wasserpflanzen
im Teich waren die Folge. Das Auftreten des Erregers erschwert in Zukunft die
Betreuung des Teiches.
Die
Erreger der Badedermatitis sind verwandt mit tropischen und subtropischen Arten
(Schistosoma sp.), die die
gefürchtete Bilharziose hervorrufen. Neuerdings trat Bilharziose erstmals in
Europa im korsischen Fluss Cavu auf.
alle Bilder: focusnatura.at