posted by Rudolf Hofer
Im
dritten Jahr des Bestehens des Teiches am Lohbach haben sich die Wasserpflanzen
so weit entwickelt, dass sie dem Wasser genügend Nährstoffe entziehen und somit
das Wachstum von Fadenalgen auf ein akzeptables Maß reduzieren konnten. Durch
die massiven Regenfälle im Sommer ist aber mehrmals Erdreich und wahrscheinlich
auch Dünger aus den Feldern oberhalb des Teiches eingeschwemmt worden. Die
Folgen waren einerseits eine anhaltende starke Trübung durch die offensichtlich
extrem kleinen Partikel, die nicht sedimentierten, andererseits kam es durch
den Nährstoffeintrag zu einer massiven Vermehrung von Wasserlinsen, die die
gesamte Wasseroberfläche bedeckten und trotz teilweisem Abschöpfen innerhalb
weniger Tage wieder nachwuchsen. Trübung und Wasserlinsen wirken sich auch negativ
auf das Gedeihen submerser Wasserpflanzen aus, da ihnen Licht entzogen wird (siehe Teichinfo-September).
Im
Oktober wurden Wasser und Schlamm des abgegrenzten östlichen Teiles des Teiches
von der Stadt Innsbruck abgepumpt, anschließend wurde der Teich wieder neu
gefüllt. Der westliche, weniger beeinträchtigte Teil blieb vorerst unbehandelt,
war aber bis Anfang Dezember unverändert trüb. Der massive Erdeintrag bewirkte
jedenfalls eine massive Störung des Gleichgewichtes. Die negativen Folgen werden
noch einige Jahre zu spüren sein. Besonders wichtig wäre eine Sanierung der
Drainage am Feldrand, um neuerliche Erdeinträge zu verhindern!
Entwicklung der Amphibienpopulationen in
Hötting-West:
Von
Mitte März bis Mitte April wurden täglich wandernde Amphibien in 27 Fangkübeln entlang
des 700 m langen Amphibienzaunes gesammelt und in den Lohbachteich gebracht.
Die Zahl der anwandernden Erdkröten
hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig verändert (488, davon 157 Weibchen).
Wie in den Vorjahren erwies sich das Knappental als Haupteinzugsroute.
Leider war heuer der Reproduktionserfolg sehr gering, da es zu einem Massenauftreten von Schwimmkäferlarven kam, die (neben anderen Räubern) die Kaulquappen stark dezimierten (siehe Teichinfo-Mai).
Leider war heuer der Reproduktionserfolg sehr gering, da es zu einem Massenauftreten von Schwimmkäferlarven kam, die (neben anderen Räubern) die Kaulquappen stark dezimierten (siehe Teichinfo-Mai).
Erfreulich war hingegen die erfolgreiche Entwicklung der
Erdkrötenkaulquappen in den drei neu geschaffenen Ausweitungen des Lohbachs am
Rande der Deponie. Sie wurden in der ersten Maihälfte von den spät laichenden
Erdkröten genutzt, wobei sich heuer die frühere Wasserführung des Lohbachs als
Vorteil erwies. Die fallweise starke Strömung während der zahlreichen heftigen
Niederschläge wirkte sich kaum negativ auf die Populationsgröße aus. Wegen der
niedrigen Wassertemperatur verlief das Wachstum langsam, die Metamorphose trat
erst Ende Juli/Anfang August ein.
Im
Frühjahr kommen Grasfrösche zunehmend direkt zu Teich. Allerdings nahm die Zahl
im Vergleich zu den Vorjahren etwas ab. Insgesamt wurden nur 37 Laichballen
gezählt. Die Kaulquappen wurden ebenfalls Opfer der Raubinsekten.
Die Wechselkrötenpopulation ist in den
letzten Jahren vor allem durch die Deponietätigkeit stark dezimiert worden. Wechselkröten
laichen in Hötting-West fast ausschließlich in wassergefüllten Ackerfurchen,
die heuer zur Hauptlaichzeit nach Überschwemmungen entwässert worden sind. Einige
Laichschnüre konnten zwar gerettet werden, die Aufzucht in betreuten Wasseransammlungen
am Rand des Lohbachs war aber wegen neuerlicher starker Regenfälle nur bedingt
erfolgreich, weil die Kaulquappen großteils ausgeschwemmt worden sind.
Im Sommer und Herbst wurden im Bereich von Hötting-West und
Kranebitten invasive Neophyten, wie
Drüsiges Springkraut, Goldrute, Robinie, Sommerflieder und Stauden-knöterich
ausgerissen bzw. abgeschnitten. Wichtig wäre die Mithilfe und Aufklärung der
Bevölkerung.
Dein NachbarLohbach engagierte sich auch
heuer wieder in der Umweltbildung
der Bevölkerung: 4 Exkursionen, 1 Pflanzenausstellung und 10 Poster über
verschiedene biologische Themen am Teich (finanziert von der
Naturschutzabteilung der Tiroler Landesregierung).
Der
Inhalt der Poster wurde im Lohbach-Blog jeweils vertieft.