Totholz
ist Lebensgrundlage tausender Arten von Insekten und anderer Wirbelloser, von
Pilzen, Flechten und Algen. Es bilden sich komplexe Artengemeinschaften, die
entweder direkt vom Holz oder von Pilzgeflechten leben, die auf moderndem Holz
wachsen. Viele ernähren sich räuberisch oder parasitisch von anderen Tieren.
Die 10-20jährige Zersetzungsphase eines Baumes wird von einer Sukzession von
Lebensgemeinschaften begleitet, bis aus dem Baum Humus geworden ist.
Schließlich kann Totholz auch als Brutraum dienen (z.B. Spechte, Wildbienen).
Wirtschaftswälder sind arm an Totholz und daher entsprechend artenarm, aber
anfälliger für Massenvermehrung von Schadinsekten.
posted by Rudolf Hofer
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BOCKKÄFER zählen
zu den Pionierarten, die absterbende Bäume befallen. Bockkäfer erkennt man am
schlanken Körper und den meist langen Fühlern. Die erwachsenen Käfer sind oft
Blütenbesucher, wie der GEFLECKTE
SCHMALBOCK. Sie benötigen daher neben Totholz auch Lichtungen mit
entsprechendem Angebot an blühenden Kräutern.
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Die
meisten BOCKKÄFERLARVEN entwickeln
sich in totem oder lebendem Holz, entweder unter der Rinde im Kambium, im
Splintholz oder im Kernholz. Sie sind madenartig und weiß, der pigmentierte
Kopf trägt kräftige Zangen. Der Aufschluss des Holzes wird bei vielen Arten
durch Symbionten (Hefepilze) im Darm unterstützt. Vor der Verpuppung baut sich
die Larve des SCHROTBOCKES unter
der Rinde eine „Puppenwiege“ aus Holzfasern.
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Das Weibchen der HOLZSCHLUPFWESPE (20-35 mm) ortet von außen im Totholz lebende Larven. Mit ihrem langen Legebohrer dringt sie ins Holz ein, bis sie das Opfer erreicht und durch eine Giftinjektion lähmt. Danach wird ein Ei abgelegt, die daraus schlüpfende Larve ernährt sich von der gelähmten Bockkäfer- oder Holzwespenlarve.
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Die
BRAUNSCHWARZE ROSSAMEISE ist
eine der größten heimischen Ameisen. Sie baut ihre Nester in Totholz, die
Nahrung besteht aber aus Insekten, Spinnen und Honigtau von Blatt- und
Baumläusen.
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Auf frisch geschlagenem Nadelholz findet man die RIESENHOLZWESPE (20-40 mm). Das Weibchen legt seine Eier mit dem langen Legebohrer ins Holz und impft es mit Pilzsporen. Diese keimen aus und die Larven ernähren sich vom Pilzrasen.
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Das
bunte Treiben am Totholz lockt auch Räuber an. An gefällten oder umgefallenen
Bäumen jagt der AMEISENBUNTKÄFER vor
allem Borkenkäfer.
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Mit zunehmender Zersetzung stellen Fliegen- und Mückenlarven die artenreichste Gruppe unter den Insekten. Neben den meist kleinen und unscheinbaren Vertretern gibt es auch große, auffällig gefärbte Schnaken, z.B. die HOLZSCHNAKE.
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In
der letzte Phase der Holzzersetzung finden sich zunehmend Bodenorganismen, wie
Asseln und SPRINGSCHWÄNZE.
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PILZE spielen eine Schlüsselrolle bei der Zersetzung des Holzes. Die meisten Tiere können Lignin und Zellulose im Holz erst verwerten, wenn es vorher von Pilzen aufgeschlossen worden ist, viele ernähren sich sogar direkt vom PILZGEFLECHT (Bild unten), das im Holz wuchert. Neben unscheinbaren Arten gibt es in unseren Wäldern etwa 600 Großpilzarten, die auf Holz wachsen. Auffällig sind nur die Fruchtkörper, wie etwa die der SCHMETTERLINGSTRAMETE (Bild links)
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