Montag, 18. Mai 2015

Maikäfer & Co

Feld-Maikäfer (Foto focusnatura)
Neben dem Maikäfer (in Mitteleuropa gibt es drei Arten) findet man im Spätfrühling und Frühsommer noch etliche kleinere Verwandte. Einige dieser Käfer können bei Massenvermehrung mehr oder minder große Schäden verursachen.
                                                                                                       posted by Rudolf Hofer


Feld-Maikäfer (Foto focusnatura)
Feld-Maikäfer können in drei- bis vierjährigen Zyklen massenhaft auftreten und Bäume entlauben. Der Verlust wird durch Neuaustrieb (Johannistriebe) kompensiert. Schwerwiegendere Schäden verursachen die Wurzel fressenden Engerlinge, die für ihre Entwicklung 3-4 Jahre brauchen. Sie schädigen Jungbäume nachhaltig und lassen Wiesen braun werden. Zur Bekämpfung wurden früher die Käfer eingesammelt und vernichtet, heute sprüht man oft ein aus einem tropischen Baum gewonnenes Insektizid (Neem Azal), das aber auch andere blattfressende und –saugende Insekten schädigt.

Spezifischer gelingt die Bekämpfung der Engerlinge mit einem Pilz, der über kontaminierte Gerste ausgebracht wird.





Engerling des Feld-Maikäfer (Foto focusnatura)




Gerippter Brachkäfer (Foto focusnatura)
Der volkstümliche Ausdruck „Junikäfer“ trifft auf mehrere Blatthornkäferarten  zu (z.B. Gartenlaubkäfer und Brachkäfer), die in der Zeit von Mitte Mai bis Juli fliegen. Blatthornkäfer zeichnen sich u.a. durch die blattförmige Verlängerung der letzten Fühlerglieder aus, die bei Männchen länger sind als bei Weibchen.

Von Ende Juni bis Juli fallen die in der Dämmerung oft massenhaft schwärmenden Gerippten Brachkäfer auf. Die 14-18 mm großen Käfer sind dicht behaart. Während der zweijährigen Entwicklung können die Engerlinge Grasflächen schädigen.

Goldstaub-Laubkäfer (Foto focusnatura)





Der Goldstaub-Laubkäfer (etwa 10 mm) trägt ein gelblich-grünliches Schuppenkleid, das bei älteren Tieren mehr oder weniger abgerieben ist, wodurch die braune Farbe des Chitinpanzers sichtbar wird. Zwischen Mai und Juni frisst er auf Blüten Staubgefäße. Er heißt auch Purzelkäfer, weil er sich bei Gefahr fallen lässt. Die Entwicklung im Boden dauert zwei Jahre.


Garten-Laubkäfer (Foto focusnatura)




Vor allem an Waldrändern frisst der tagaktive Garten-Laubkäfer (8-11 mm) zwischen Ende Mai und Juni Blätter und Blüten. Seine Entwicklung dauert nur ein Jahr. Die Engerlinge ernähren sich von Wurzeln und verursachen manchmal Schäden in Parkanlagen (braunes Gras). Die biologische Bekämpfung erfolgt mit Nematoden.




Getreide-Laubkäfer (Foto focusnatura)


Der tagaktive Getreide-Laubkäfer (13-16 mm) ist eine südosteuropäische Art, die sich in besonders warmen Jahren auch in ostösterreichischen Getreidefeldern als Schädling bemerkbar macht. Der Käfer ist von anderen kleinen Blatthornkäfern an dem schnauzenförmig verlängerten Kopfschild zu unterscheiden. Der Schaden tritt durch Fraß an Getreideblüten bzw. jungen Körnern und durch Wurzelfraß der Engerlinge auf. Die Entwicklung dauert zwei Jahre, die biologische Bekämpfung erfolgt mit einem Pilz.