Die meisten Pflanzen
brauchen Tiere für ihre Fortpflanzung, indem diese den Pollen von einer Pflanzen
zur anderen transportieren. Als Gegenleistung nutzen die Bestäuber einen Teil des Pollens und vor allem den Nektar, den die Pflanzen als Lockmittel für sie anbieten. Viele
Pflanzenarten haben ihre Blütenanatomie und Blühzeiten auf ganz bestimmte
Insektengruppen abgestimmt, wodurch sich die Betäubungseffizienz erhöht.
Andererseits kann diese Koevolution
zwischen Pflanzen und Tieren und die damit verbundene Abhängigkeit voneinander bei sich ändernden Umweltbedingungen existenzbedrohend
sein.
posted by Rudolf Hofer
Bienen ernten
neben Nektar auch Blütenpollen für die Aufzucht der Larven, die entweder an den
Schienen der Hinterbeine (z.B. Honigbiene), an Bauchbürsten (z.B. Löcherbienen)
oder im Kropf (z.B. Holzbiene) gesammelt werden.
Honigbienen (Apis mellifera)
Foto: focusnatura
Löcherbiene (Heriades sp.)
Foto: focusnatura
Beim
Blütenbesuch bleiben Pollenkörner am Haarkleid der Insekten haften, die auf
andere Blüten derselben Art übertragen werden und diese bestäuben. Bei
Lippenblütern (z.B. Salbei) löst die Biene einen Schlagbaum-Mechanismus
aus, der die Staubgefäße und auch die Blütennarbe auf den Körper der Biene
drückt und damit den Erfolg einer Bestäubung optimiert.
Holzbiene (Xylocopa violacea)
Foto: focusnatura
Der Saugrüssel
der Bienen erlaubt ihnen, Nektar in vielen Blütentypen zu sammeln.
Pelzbiene (Anthophora garrula)
Foto: focusnatura
Der Saugrüssel
der Hummeln ist zu kurz, um an den Nektar von tiefkelchigen Blüten zu gelangen. Sie haben aber gelernt,
ein Loch in die Kelchbasis zu beißen und den Nektar zu „rauben“, ohne einen
Beitrag zur Bestäubung der Blüte zu leisten.
Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)
beim Nektarraub
Foto: focusnatura
Blüten mit
langen, dünnen Blütenkelchen können nur von Spezialisten bestäubt werden, die
mit ihrem langen Saugrüssel die tief liegenden Nektarquellen erreichen.
Schmetterlinge (wie das Taubenschwänzchen) mit ihrem einrollbaren Rüssel
spielen dabei die wichtigste Rolle. Auch Wollschweber, eine Familie der
Fliegen, besitzen lange Saugrüssel.
Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)
Foto: focusnatura
Wollschweber (Bombylius sp.)
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Wespen (z.B. der Bienenwolf) oder Fliegen (z.B. Schwebfliegen) haben
keine spezialisierten Mundwerkzeuge und sind auf Blüten angewiesen, bei denen
die Nektarien frei zugänglich sind.
Bienenwolf (Philanthus triangulum)
Foto: focusnatura
Schwebfliege
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Auch viele
Käfer, wie z.B. Rosenkäfer oder Bockkäfer sind eifrige Blütenbesucher, die
nicht nur Pollen fressen, sondern auch ganze Staubgefäße.
Rosenkäfer (Cetonia aurata)
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Bei vielen Pflanzen (Nadelbäume, Haseln, Birken, …) erfolgt die Bestäubung durch den Wind.
Die Produktion vieler Pollenkörner ist notwendig, um die Verluste auszugleichen.
Im Bild die Pollenwolke einer Legföhre.
Foto: focusnatura