Eichen werden durchschnittlich 700-800 Jahre alt und
etwa 500 Tierarten, so viele wie bei keinem anderen Baum, bevorzugen die Eiche oder
können ohne sie nicht leben. Neben Arten
die kaum Schaden am Baum anrichten, können die Raupen einiger Schmetterlinge im
Frühjahr die Eiche kahl fressen. Der Baum reagiert mit einem zweiten Austrieb,
um die Schäden zumindest halbwegs auszugleichen.
posted by Rudolf Hofer
Das Weibchen des bis 8 mm langen Eichelbohrers, ein Vertreter der Rüsselkäfer mit extrem langem Rüssel, bohrt in die unreife Eichel ein Loch und legt 1-2 Eier hinein. Die Larven verlassen die Eichel erst nachdem sie vom Baum fällt und überwintern in der Erde. Im Frühjahr erfolgt die Verpuppung, der fertige Käfer schlüpft im Mai/Juni.
Der 2-3 cm große Kleine Eichenbock entwickelt sich in armdicken Ästen von Laubbäumen u.a. auch von Eichen. Die erwachsenen Bockkäfer findet man im Juni und Juli auf blühenden Sträuchern und Doldenblütlern, wo sie sich von Pollen ernähren. Der stark gefährdete Große Eichenbock befällt alte Eichen, der erwachsene Käfer ernährt sich von Baumsäften.
Mit seiner schwarz-gelb gebänderten Zeichnung täuscht der Eichen-Widderbock eine Wespe vor. Seine Larven entwickeln sich vorwiegend in frisch geschlägerten Eichen.
Aufgrund fehlender Eichenwälder, vor allem morscher Bäume, ist der Hirschkäfer in Nordtirol äußerst selten. Nur die Männchen tragen geweihförmige Kiefer, die ausschließlich bei Rivalenkämpfen eingesetzt werden. In ihrem einmonatigen Leben ernähren sich Hirschkäfer von ausfließenden Baumsäften. Die Entwicklung der Larven dauert wesentlich länger (5-8 Jahre), sie ernähren sich von morschem Holz.
Gallwespen (1-3 mm groß) induzieren durch die Eiablage in das Blattgewebe eine Zellwucherung, die durch die schlüpfende Larve weiter verstärkt wird. Im Inneren dieser Galle lebt die Larve und ernährt sich vom wuchernden Pflanzengewebe. Bei der Eichen-Linsengallwespe gibt es zwei Generationen. Im Frühjahr treten nur weibliche Tiere auf, deren Larven (aus unbefruchteten Eiern) auf Blättern und männlichen Blüten kugelige „Beerengallen“ bilden (links). Daraus entwickeln sich männliche und weibliche Gallwespen. Nach der Eiablage im Juli entstehen auf der Blattunterseite linsenförmige, behaarte Gallen (rechts).
Die großen, schwarzen Eichen-Baumläuse saugen an
der Rinde von Eichenzweigen. Wie alle Pflanzenläuse scheiden sie
überschüssigen Pflanzensaft aus (Honigtau), der von Ameisen geerntet wird. Als
Gegenleistung schützen die Ameisen die Kolonie vor Feinden. Die Baumläuse vermehren sich zunächst
parthenogenetisch (Jungfernzeugung) und bringen lebende Junge zur Welt (Pfeil:
Lebendgeburt einer Nymphe). Geschlechtstiere mit geflügelten Männchen tauchen
erst im Herbst auf, die Überwinterung erfolgt im Eistadium.
Bild: wikipedia |
Am Tag verbergen sich die Raupen des Eichen-Prozessionsspinners
in einem Gespinst am Stamm der Bäume, das sie in der Nacht verlassen und in
einer mehrreihigen Prozession (Raupe an Raupe) zu entfernt liegenden Zweigen
wandern und dort Blätter fressen. Ältere Raupen besitzen mikroskopisch dünne
Brennhaare, die sie bei Beunruhigung „abschießen“ – sie
können beim Menschen starke allergische Reaktionen auslösen.
Der Schwammspinner bevorzugt Eichen, nimmt aber auch mit anderen Baumarten vorlieb. Älteren Raupen, die ebenfalls Brennhaare bilden, sind leicht an den rot und blau gefärbten Warzen auf dem Rücken zu erkennen. Bei Massenvermehrung kommt es zu Kahlfraß.
Die friedliche Vierpunktameise (Dolichoderus quadripunctatus) ernährt sich nur von Nektar und Honigtau. Ihre Nester legt sie unter der Rinde oder im Holz von Eichen an.
Der bunt gefärbte Eichelhäher fällt vor allem durch seine charakteristischen Warnrufe auf. Im Herbst sammelt er unaufhörlich Eicheln und Nüsse, die er im Boden als Vorrat versteckt und im Winter auch großteils wieder findet. Damit trägt er zur Verbreitung der Bäume bei.
Alle Bilder focusnatura, außer Prozessionsspinner