Teichmolch-Männchen |
posted by Rudolf Hofer
Der
Alpenmolch (Mesotriton alpestris) lebt von Tallagen bis ins Hochgebirge, am häufigsten findet man ihn in
kleinen Wasseransammlungen oberhalb der Waldgrenze. Männchen entwickeln im
Hochzeitskleid nur einen kurzen gebänderten Rückenkamm, umso prächtiger ist ihre
Färbung (Bild oben). Wie bei allen Molcharten bleibt das Weibchen unscheinbar (links). Im Gegensatz
zum Teichmolch ist der Bauch einfarbig orange.
Molchmännchen
zeigen ein über Wochen anhaltendes und sehr komplexes Balzverhalten. Dem
Weibchen werden mit dem nach vorne umgebogenen Schwanz Sexualdüfte zugefächelt.
Ist das Weibchen paarungsbereit, setzt das Männchen einen gallertigen
Samenträger ab, der von der Kloake des Weibchens aufgenommen wird. Die Spermien
können über Monate in funktionstüchtigem Zustand gespeichert werden. Die
Befruchtung der Eier (bis zu 300) erfolgt erst später, wenn diese einzeln abgegeben
und zwischen Blättern verklebt werden.
Nach
der Paarungs- und Laichzeit verlassen die Molche das Wasser und leben bis zum
nächsten Frühjahr nachtaktiv an Land. Nur im Hochgebirge bleiben Alpenmolche
oft länger im Wasser. Die Landtracht ist bei beiden Geschlechtern unscheinbar,
die Haut ist derb und warzig, wodurch ein übermäßiger Wasserverlust verhindert
wird.
Im
Gegensatz zu Froschlurchen gleichen die Larven der Molche in Aussehen und
Lebensweise den erwachsenen Tieren. Die auffallendsten
Unterschiede sind äußere Kiemenbüschel, die erst beim Verlassen des Wassers im
Sommer oder Herbst reduziert werden. Bis zum Eintreten der Geschlechtsreife
(beim Alpenmolch je nach Höhenlage nach 3 bis 6 Jahren) leben die Jungmolche ausschließlich
an Land.
In
Tirol kommt der Teichmolch (Lissotriton vulgaris) nur im Raum Innsbruck, im Unterinntal und bei Reutte
vor. Im zeitigen Frühjahr suchen die
Molche kleine Gewässer auf. Dem in Ladtracht unscheinbaren Männchen wächst nun
ein hoher, welliger Hautkamm am Rücken und am Schwanz und die Färbung wird
intensiv (Titelbild ganz oben). Damit beeindrucken sie die wesentlich bescheidener aussehenden
Weibchen (links). Der Bauch ist gelblich bis orange mit mehr oder weniger deutlichen
dunklen Flecken. Zum Atmen muss Luft von der Wasseroberfläche aufgenommen
werden, bei tiefen Temperaturen reicht auch die Sauerstoffaufnahme über die
Haut.
Kammmolche
sind die größten heimischen Vertreter (bis 18 cm), wobei in Österreich drei
ähnliche Arten vorkommen: Der Kammmolch (Triturus cristatus) in den nördlichen
Teilen Österreichs (in Tirol bei Reutte), der in Österreich am weitesten verbreitete
Alpenkammmolch (Triturus caenifex, inTirol im untersten Inntal) und der Donaukammmolch (Triturus dobrogicus, Ostösterreich). Die Rückenkämme der
Männchen sind tief eingeschnitten.
Alle Fotos: focusnatura.at