Die
großen, meist aus Nadeln bestehenden Hügelnester der „Waldameisen“ (von denen es mehrere ähnliche Arten gibt) bieten den bis
zu zwei Millionen Individuen zählenden Kolonien nicht nur Schutz, sondern dienen
vor allem zur Wärmeregulation der Nester. Daher sind Ameisenhaufen an
schattigen Plätzen über 1 m hoch aufgetürmt, an sonnigen Stellen aber flach.
Die zahlreichen Gänge und Etagen reichen bis tief in die Erde hinein. Oft gibt
es Superkolonien, die manchmal hunderte Nester umfassen können.
Bild: wikipedia |
Die
Gemeinen Wespe und die Deutschen Wespe legen ihre Nester meist
unterirdisch an, sie suchen aber auch Dachböden und andere dunkle Stellen in
Gebäuden auf. Morsches oder verwittertes Holz wird zerkaut und mit Speichel
eine papierartige Masse hergestellt, die als Baumaterial für das Nest dient.
Übereinander angeordnete horizontale Waben werden durch eine mehrschichtige
Hülle geschützt. Nach den ersten Herbstfrösten erlischt die Kolonie.
Die Orientalische Mauerwespe formt an
geschützten Stellen, am liebsten an oder in menschlichen Bauten, 2-3 cm große
Bruttönnchen aus Lehm. In das fertige Tönnchen werden durch einen Stich
gelähmte Spinnen eingetragen (je nach Größe 10 und mehr), ein Ei hineingelegt
und zum Schluss wird das Bruttönnchen verschlossen. Die geschlüpfte Larve
ernährt sich von dieser „Fleischkonserve“.
Beerengallen (Frühjahr) |
Gallwespen (1-3 mm groß) induzieren durch die Eiablage in das Blattgewebe eine
Zellwucherung, die durch die schlüpfende Larve weiter verstärkt wird. Im
Inneren dieser Galle lebt die Larve und ernährt sich vom wuchernden
Pflanzengewebe. Bei der Eichenlinsengallwespe gibt es zwei Generationen. Im
Frühjahr treten nur weibliche Tiere auf, deren Larven (aus unbefruchteten
Eiern) auf Blättern und männlichen Blüten kugelige „Beerengallen“ bilden (linkes Bild).
Daraus entwickeln sich männliche und weibliche Gallwespen. Nach der Eiablage im
Juli entstehen auf der Blattunterseite
linsenförmige, behaarte Gallen (Bild unten).
Linsengallen (Sommer) |
Die
0,5-4 mm großen Gallmücken legen im
Frühjahr ihre Eier an Blattknospen ab. Die am jungen Blatt fressende Larve
sondert eine Substanz ab, die zu einer Zellwucherung führt. Daraus entstehen
artspezifisch geformte, hohle Gallen, in denen jeweils eine Larve lebt. Im Bild
die Buchengallmücke.
Die
Larven der Schaumzikaden leben in
einem Schaumnest an Stängeln von krautigen Pflanzen (Kuckucksspeichel). Der
Schaum entsteht durch Einpumpen von Luft in eine Flüssigkeit aus Eiweiß und
Mucopolysacchariden, die von den Larven abgeschieden wird. Dadurch sind die
Larven vor Feinden und Austrocknung geschützt.
Die
Larven der im Wasser lebenden Köcherfliegen
verkleben mit einem Spinnsekret kleine Steinchen oder Pflanzenteile zu einem
beidseitig offenen Köcher, der ihnen Schutz bietet. Daneben gibt es auch Arten
mit freilebenden Larven.
Ähnlich
wie die Köcherfliegen verspinnen auch die Raupen
der Sackträger (eine Schmetterlingsfamilie) Pflanzenreste zu einen Sack,
den sie ständig mittragen und sich dort auch verpuppen.
Bei Gefahr ziehen
sich Schnecken in ihr schützendes
Haus zurück, einige Arten können sogar die Öffnung mit einem Deckel
verschließen. Das Schneckenhaus bietet für landlebende Arten auch Schutz vor
Vertrocknung. Das spiralig gewundene Gehäuse wird von Zellen des Mantelrandes
gebildet und besteht aus zwei Lagen von Kalkkristallen und einer
oberflächlichen organischen Schicht, die eine Korrosion durch sauren Regen
verhindert.
Bilder
Wespennest: wikipedia
Alle übrigen Bilder: focusnatura.at