Mittwoch, 24. Juli 2013

Mikrokosmos Teich


Bild: wikipedia


























Mit einem Mikroskop taucht man in eine fantastische Unterwasserwelt ein, in der es von seltsamen Wesen und bizarren Formen nur so wimmelt. Besonders faszinierend sind einzellige Tiere, deren multifunktionellen Fähigkeiten denen mehrzelliger Tiere oft nur wenig nachstehen.

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Schraubenalgen bilden eine schleimige Watte aus langen grünen Algenfäden. Die Chloroplasten (Organellen für die Photosynthese) sind als grüne, spiralig angeordnete Bänder zu erkennen.


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Zieralgen sind formenreiche Grünalgen, die aus zwei symmetrischen Zellhälften bestehen. Sie leben meist am Boden und als Aufwuchs von Wasserpflanzen, aber auch im Freiwasser.





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Gürtelalgen sind unbewegliche Vertreter der Grünalgen, die meist kleine Kolonien bilden. Sie lassen sich leicht in Kulturen züchten.






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Volvox (Wimperkugel) ist eine Kolonien bildende Grünalge von mehreren Tausend Einzelzellen, die eine Hohlkugel (bis 1mm Durchmesser) formen. Im Inneren befindet sich Gallerte. Die mit Geißeln versehenen Zellen ermöglichen eine rotierende Fortbewegung der Kugel. Aus wenigen Fortpflanzungszellen gehen Tochterkolonien hervor, die zunächst nach innen wachsen und erst nach dem Tod der Mutterkugel frei werden.







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Neben etlichen Süßwasserarten kommen Dinoflagellaten hauptsächlich im Meer vor und bilden dort zusammen mit Kieselalgen die Masse des Phytoplanktons, das an der Basis der marinen Nahrungspyramide steht. Im Meer leben aber auch giftige Arten, die in der Nahrungskette zum Tod von Tieren und Menschen führen können. Es gibt alle Übergänge zwischen rein pflanzlichen (über Assimilation) und rein tierischen Ernährungstypen.


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Die meist nur 0,1 mm großen Wimpertierchen (Ciliaten) sind höchstorganisierte Einzeller, deren Oberfläche ganz oder teilweise mit Wimpern (Cilien) bedeckt ist. Die Cilien dienen zur Fortbewegung und zum Einstrudeln von Nahrungspartikeln (z.B. Bakterien).

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Bei den sessilen Glockentierchen (eine Ordnung der Wimpertiere) ist nur die Vorderseite mit einem Wimpernkranz für den Nahrungserwerb versehen. Der Zellkörper sitzt auf einem langen kontraktilen Stiel, der bei Störung spiralig eingerollt wird. Meist bilden sie Blumenstrauß ähnliche Kolonien.













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Obwohl Rädertiere (Rotatorien) nur 0,1 – 1 mm groß werden, bestehen sie aus vielen Zellen, die komplexe Organsysteme bilden. Am Kopf dient ein Wimpernkranz der Nahrungsaufnahme. Die meist rein weiblichen Populationen zeichnen sich durch hohe Vermehrungsraten aus.








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Die 0,2 – 2mm großen Ruderfußkrebse sind filtrierende oder räuberische Kleinkrebse und vor allem im Meer durch ihren Individuenreichtum eine wichtige Nahrungsquelle für Fische. Zu dieser Gruppe zählen auch die im Süßwasser lebenden Hüpferlinge (Cyclops), die sich durch ruckartiges Schlagen ihrer großen Antennen (Fühler) sprungartig im Wasser fortbewegen. Den Namen Cyclops erhielten sie durch das einzelne Auge.






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Wasserflöhe (Daphnien) sind von einer zweiklappigen Schale umschlossen, die Fortbewegung im Freiwasser erfolgt durch die zweiästigen Antennen (Fühler). Sie kommen meist in Schwärmen vor und filtrieren vor allem einzellige Algen. Sie selbst sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Fische. Die Vermehrung erfolgt meist ungeschlechtlich, nur bei Verschlechterung der Lebensbedingungen treten Männchen auf. Aus den befruchteten Eiern entstehen dann widerstandsfähige Dauerstadien.






Bild: focusnatura





Die einfach gebauten Süßwasserpolypen (Nesseltiere, die im Meer große Vielfalt entwickeln) werden bis zu 4 cm lang. Bei Gefahr ziehen sie sich zu einem unscheinbaren Klumpen zusammen. Hoch spezialisiert sind die in den Tentakeln sitzenden Nesselkapseln, die zum Beutefang dienen (vor allem Kleinkrebse). Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich durch ungeschlechtliche Knospung. Süßwasserpolypen verfügen über die höchste Regenerationsfähigkeit von Körperzellen im Tierreich.



Internetseite zu diesem Thema:
Mikrophotografie Wasser: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?board=33.0

Buchtip:
Das Leben im Wassertropfen  http://www.kage-mikrofotografie.de/de/news/wassertropfen.cfm