Montag, 8. April 2013

KOMPOST



Lebensraum Kompost

Der Abbau von pflanzlichen Abfallstoffen zu Kompost basiert auf einer komplexen Zusammenarbeit zwischen Tieren und Mikroorganismen (Pilzen und Bakterien) unter Anwesenheit von Sauerstoff und Feuchtigkeit. Die Pflanzen passieren mehrfach den Darmtrakt unterschiedlicher Tierarten. Dabei wird die organische Substanz mit Hilfe von Mikroorganismen im und außerhalb des Darmtraktes der Tiere schrittweise aufgeschlossen und verwertet.
                                       posted by Rudolf Hofer




Kompostwürmer mit ihrer rötlichen, gelb geringelten Färbung sind die größten und auffälligsten Bewohner des Komposthaufens. Sie kommen geballt in der frisch zersetzenden Pflanzenmasse vor und sind an die Temperaturen im Kompost angepasst. Unter optimalen Bedingungen setzen sie täglich ihr eigenes Gewicht an Pflanzenmaterial um. Mit Hilfe von Darmsymbionten wird das organische Material aufgeschlossen, vor allem aber werden die am Substrat haftenden Mikroorganismen verwertet. Im abgeschiedenen, noch nährstoffreichen Wurmkot wird der weitere mikrobielle Abbau stark beschleunigt und er dient als Nahrung für andere Tiere. Kompostwürmer sind Zwitter und atmen über die Haut.

 


Enchyträen sind die kleinen Verwandten der Kompostwürmer. Sie sind farblos und nur 1-2 cm lang.

KW = Kompostwurm









Bereits stärker verrottetes Material ist übersäht mit kleinen weißen Springschwänzen (Collembolen), die mit Hilfe ihrer Sprunggabel hüpfen. Sie ernähren sich von abgebautem Pflanzenmaterial, Exkrementen anderer Bodentiere und weiden den Mikroorganismenbewuchs ab. Sie sind wichtige Katalysatoren mikrobieller Aktivitäten. Springschwänze sind mit den Insekten verwandt.

 

Asseln leisten ihre Abbautätigkeit vor allem an den hald-feuchten Rändern des Komposthaufens. Der Asselkot mit unvollständig verdautem Pflanzenmaterial wird von Mikroorganismen besiedelt und weiter abgebaut.
 

Asseln fressen die weichen Teile des abgestorbenen Blattes, die derberen Blattadern bleiben übrig.





Der Duft der zersetzenden Pflanzen locken auch Fliegen an, deren beinlosen Maden sich am Abbauprozess beteiligen.


Spanische Wegschnecke
Nacktschnecken werden von welken und faulenden Blättern am  Komposthaufen angezogen. Kompost  ist leider auch ein idealer Platz zur Überwinterung


In Komposthaufen, die mit viel Laub beschickt werden, findet sich auch der Schwarze Schnurfüßer. Durch Verschmelzung von jeweils zwei Segmenten werden zwei Beinpaare pro Segment vorgetäuscht. Schnurfüßer zählen zu den wichtigsten Destruenten von Bodenstreu. Das unangenehm riechende Sekret ihrer Abwehrdrüsen schützt sie vor Räubern.



Die Pflanzen abbauende Tiergemeinschaft im Komposthaufen wird durch räuberisch lebende Arten vervollständigt. Neben Kurzflüglern (Käfer) und Spinnen finden sich auch Tausendfüßer (Steinkriecher und Erdläufer). Sie finden hier reiche Beute.

Steinkriecher

Erdläufer
  












                          Bilder: www.focusnatura.at

Literatur zum Thema Kompostierung: